Zur Therapie von Fatigue können sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Maßnahmen ergriffen werden. Die Blutarmut wird meist mittels einer Transfusion von roten Blutkörperchen behandelt. Bei Krebspatienten kann diese Methode aufgrund des Infektionsrisikos oft nicht angewendet werden. Dann wird meist das Hormon Erythropoetin verordnet.
Sport und Bewegung können die Symptome der Fatigue lindern. Dabei sollten Krebspatienten sich nicht überlasten, sondern auf eine regelmäßige Ausführung achten. Schnelles Spazierengehen kann schon hilfreich sein. Sportarten wie Nordic-Walking oder Schwimmen sind empfehlenswert. Gerade während der Krebstherapie sollte auf ausreichend Bewegung geachtet werden.
Der Umgang mit Fatigue kann einen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen haben. So ist es hilfreich, Freunde, Familie, Bekannte und ggf. Arbeitskollegen zu informieren. Das Führen eines „Energietagebuchs“ kann hilfreich sein, seinen Tag zu strukturieren. Nach anstrengenden Situationen sollte auch genügend Ruhe eingeplant werden. Auch das Schlafverhalten kann Einfluss auf die Fatigue haben. Es kann hilfreich sein, zu regelmäßigen Zeiten ins Bett zu gehen.
Durch eine Fatigue kann möglicherweise der Wiedereinstieg in den Beruf erschwert sein. Hier können ggf. rehabilitative Maßnahmen hilfreich sein, die z. B. im Anschluss an eine Krebstherapie (Anschlussheilbehandlung) dem Patienten zur Verfügung stehen.
Die Diagnose von Fatigue ist schwierig zu stellen. Müdigkeit und Erschöpfung sind schwer messbar und jeder Patient kann die Symptome von Fatigue unterschiedlich empfinden. Ein ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Patient (Anamnese) ist Bestandteil der Diagnose bei Fatigue. Ein Fragenkatalog ist dem Arzt bei der Unterscheidung zwischen Fatigue und allgemeiner Erschöpfung behilflich. Bei Fatigue können sowohl die körperliche als auch die geistige Leistungsfähigkeit herabgesetzt sein.
Auch die Untersuchung der Blutwerte kann hilfreich zur Diagnose sein, denn Blutarmut oder Eisenmangel können Ursachen für eine Fatigue sein.